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Die menschliche Psyche und sexuelle Vorlieben

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Dieses Fetisch Lexikon beschäftigt sich mit der Vielfalt der menschlichen Sexualität, speziell mit verschiedenen sexuellen Vorlieben, die auch als Fetische bekannt sind. Es bietet Einblicke in die psychologischen Grundlagen und Ursprünge dieser Fetische und dient dazu, das Verständnis für die Komplexität menschlicher Bedürfnisse und Triebe zu erweitern. Ziel ist es, eine offene und differenzierte Auseinandersetzung mit Sexualität zu fördern und psychologische Mechanismen zu verdeutlichen, die hinter ungewöhnlichen Vorlieben stehen.


1. Abrasion: Lust durch Schmerz

Abrasion beschreibt das vorsätzliche Kratzen oder Schleifen von Haut mittels Hilfsmitteln wie Bürsten oder Schleifpapier. Menschen, die diese Praxis ausüben, empfinden Freude an der intensiven Reizempfindung, die durch die überempfindliche Haut entsteht. Psychologische Erklärung: Diese Vorliebe lässt sich als Form des Masochismus einordnen, bei dem Schmerz in Lust umgewandelt wird, oft begleitet von Macht- und Kontrollspielen im Rahmen von BDSM.

2. Achselfetisch (Maschalagnie): Die Rolle des Geruchs

Der Achselfetisch ist die sexuelle Erregung durch Achselhöhlen, entweder frisch gewaschen oder ungewaschen und behaart. Psychologische Erklärung: Gerüche sind eng mit dem limbischen System verbunden, das für Emotionen und sexuelle Reaktionen zuständig ist. Pheromone spielen eine Rolle in der sexuellen Anziehung, und Geruchsvorlieben können tiefe emotionale Reaktionen auslösen.

3. Acrotomophilie und Ameline: Faszination für körperliche Unterschiede

Acrotomophilie beschreibt das Verlangen nach Menschen mit fehlenden Gliedmaßen, während Ameline Menschen bezeichnet, die vor allem Personen mit körperlichen Behinderungen attraktiv finden. Psychologische Erklärung: Diese Fetische können mit einem Deformationsfetischismus in Verbindung gebracht werden, bei dem körperliche Abweichungen erotisiert werden. Dabei spielen oft Tabubrüche, Empathie oder der Wunsch nach Dominanz eine Rolle.

4. Ageplay: Rückkehr in die Kindheit

Das Ageplay beschreibt Rollenspiele, bei denen die beteiligten Personen in andere Altersrollen schlüpfen, häufig in die Rolle eines Babys oder Kindes. Psychologische Erklärung: Ageplay ermöglicht eine Regression in einen Zustand kindlicher Unschuld und Abhängigkeit. Dies bietet den Akteuren eine Flucht aus der Erwachsenenwelt und stärkt in vielen Fällen Macht- und Kontrollverhältnisse.

5. Agonophilie: Lust am Kampf

Die Agonophilie beschreibt die Erregung durch gespielte Kämpfe. Psychologische Erklärung: Der Reiz liegt hier oft in der Verbindung von Aggression, Adrenalin und Dominanz. Der Fetisch kann eine Form von Macht- und Kontrollspiel darstellen, bei dem das Wechselspiel von Kampf und Hingabe im Vordergrund steht.

6. Algophilie: Lust am Schmerz

Algophilie ist die sexuelle Erregung durch Schmerz, sei es zugefügt oder selbst empfunden. Psychologische Erklärung: Schmerzen setzen Endorphine frei, die oft als angenehmes Hochgefühl erlebt werden. In der BDSM-Kultur wird Schmerz als intensiver emotionaler und sexueller Stimulus genutzt, um Macht- und Kontrollstrukturen zu verstärken.

7. Amaurophilie: Reiz der Blindheit

Amaurophilie beschreibt das sexuelle Verlangen nach blinden Menschen. Psychologische Erklärung: Dieser Fetisch kann auf die Wahrnehmung von Verletzlichkeit und Fürsorge zurückgeführt werden. Der Fokus auf das Fehlen eines Sinnes kann auch einen erhöhten Sinn für Dominanz und Schutz in einer Beziehung darstellen.

8. Anaclitismus: Die Lust an Windeln

Anaclitismus beschreibt das Tragen und Wickeln von Windeln im Erwachsenenalter. Psychologische Erklärung: Diese Praxis ermöglicht eine Rückkehr in kindliche Abhängigkeit und Schutz. Sie kann ein Bedürfnis nach Geborgenheit und Versorgung symbolisieren, das in der Kindheit verwurzelt ist.

9. Analspanking und Assworship: Verehrung des Körpers

Analspanking ist die gezielte Anwendung von Schlägen auf den Anus, oft kombiniert mit anderen analen Praktiken. Assworship bezeichnet die Verehrung des Hinterns. Psychologische Erklärung: Beide Praktiken betonen den Fokus auf bestimmte Körperteile als erotische Zentren und verbinden Macht- und Kontrollaspekte mit Fetischisierung.

10. Apotemnophilie: Erregung durch Amputation

Die Apotemnophilie beschreibt die sexuelle Erregung durch Amputation – sei es an sich selbst oder an anderen Personen. Psychologische Erklärung: Dieser Fetisch überschneidet sich mit der Body Integrity Identity Disorder (BIID), bei der Betroffene den Wunsch haben, körperlich verstümmelt zu sein. Er wird oft als extreme Form des Deformationsfetischismus gesehen.

11. ASMR: Die Reize der Sinne

ASMR (Autonomous Sensory Meridian Response) beschreibt das Gefühl eines Kribbelns im Körper, ausgelöst durch bestimmte Geräusche oder visuelle Reize, wie Flüstern oder Kratzen. Psychologische Erklärung: ASMR ist eine non-sexuelle Form der sensorischen Stimulation, kann jedoch bei manchen Menschen tiefe Entspannung oder sogar sexuelle Erregung hervorrufen.

12. Asexuell: Wenig oder keine sexuelle Anziehung

Ein asexueller Mensch verspürt wenig bis keine sexuelle Anziehung zu anderen Menschen. Psychologische Erklärung: Asexualität ist eine anerkannte sexuelle Orientierung, bei der emotionale Bindungen zwar vorhanden sind, Sexualität jedoch keine zentrale Rolle spielt.

13. Atemreduktion (Asphyxiation): Lust durch Atemkontrolle

Die Atemreduktion beschreibt die sexuelle Erregung, die durch das zeitweilige Abklemmen des Atems entsteht. Psychologische Erklärung: Atemreduktion kann intensive Gefühle von Macht und Kontrollverlust hervorrufen und verstärkt dadurch die Erregung. Dies geschieht durch die Einschränkung des Sauerstoffs, die das Nervensystem stimuliert und zu einer verstärkten emotionalen Reaktion führt.


Psychologische Mechanismen hinter Fetischen

Fetische bieten faszinierende Einblicke in die Funktionsweise der menschlichen Psyche und sind Ausdruck tiefer emotionaler und psychologischer Bedürfnisse. Viele der hier beschriebenen Vorlieben lassen sich auf grundlegende psychologische Mechanismen zurückführen:

  1. Tabubruch: Viele Fetische beinhalten das Überschreiten sozialer oder moralischer Grenzen, was eine starke sexuelle Erregung auslösen kann.
  2. Kontrolle und Macht: In vielen Fetischen spielt das Verhältnis zwischen Kontrolle und Kontrollverlust eine zentrale Rolle, insbesondere in BDSM-Praktiken.
  3. Schmerz und Lust: Die Verknüpfung von Schmerz und Lust beruht auf physiologischen Reaktionen wie der Freisetzung von Endorphinen und anderen Neurotransmittern.
  4. Regression: Fetische wie Ageplay und Anaclitismus bieten die Möglichkeit, in kindliche oder abhängige Rollen zu schlüpfen, um emotionale Bedürfnisse nach Fürsorge zu befriedigen.
  5. Verkörperung von Empathie und Schutz: Einige Fetische, wie Acrotomophilie und Amaurophilie, stellen das Bedürfnis nach Fürsorge und Schutz in den Vordergrund, indem sie sich auf Menschen mit physischen Einschränkungen oder Verletzlichkeit konzentrieren.

Fazit: Vielfalt menschlicher Sexualität verstehen

Dieses Fetisch Lexikon zeigt, dass Fetische komplexe und vielfältige Formen sexueller Erregung darstellen, die tief in der menschlichen Psyche verankert sind. Sie offenbaren grundlegende Bedürfnisse nach Kontrolle, Schmerz, Tabubruch oder Fürsorge. Die Auseinandersetzung mit diesen Themen sollte stets respektvoll und offen erfolgen, um ein besseres Verständnis für die Vielfalt der menschlichen Sexualität zu fördern.

Die menschliche Psyche und sexuelle Vorlieben (Teil B)

In diesem Abschnitt setzen wir uns mit einer weiteren Auswahl an Fetischen auseinander, die unter dem Buchstaben „B“ beginnen. Dabei wird erneut ein besonderer Fokus auf die psychologischen Hintergründe und die Erklärung möglicher Ursprünge gelegt.


1. Ballbusting: Lust durch Schmerz

Ballbusting beschreibt das Erleben von sexueller Erregung durch Schläge oder Tritte in die Hoden. Psychologische Erklärung: Ballbusting fällt unter den Begriff des Masochismus, da es auf der Umwandlung von Schmerz in sexuelle Lust basiert. Schmerz in einer solch empfindlichen Körperregion führt zu intensiven Gefühlen, die oft in BDSM-Szenarien zum Einsatz kommen. Es kann zudem mit Macht- und Demütigungsfantasien verbunden sein.

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2. Ballon Fetisch: Lust durch knatschende Geräusche

Beim Ballon Fetisch werden knatschende und quietschende Ballons in das Sexleben eingebunden. Psychologische Erklärung: Der Reiz liegt oft in der sensorischen Stimulation, wobei Geräusche eine besonders starke Rolle spielen. Dies kann als eine Variante von ASMR verstanden werden, bei der spezifische akustische Reize eine intensive sexuelle Reaktion auslösen.

3. Bareback: Sex ohne Schutz

Bareback bezieht sich auf ungeschützten Analsex, besonders in der schwulen Szene. Psychologische Erklärung: Der Reiz des Barebacking kann durch den Tabubruch und das erhöhte Risiko einer sexuell übertragbaren Infektion ausgelöst werden. Psychologisch steht hierbei oft der Adrenalinkick im Vordergrund, der aus der bewussten Missachtung von Sicherheit entsteht.

4. Bastonade: Schmerz an den Fußsohlen

Die Bastonade ist eine Prügelstrafe, bei der die Fußsohlen mit Stöcken oder Ruten geschlagen werden. Psychologische Erklärung: In der BDSM-Szene ist dies eine Form des Sadomasochismus, bei dem Macht, Kontrolle und Schmerz eine Rolle spielen. Fußsohlen sind besonders schmerzempfindlich, weshalb diese Praktik ein intensives Schmerzerlebnis hervorruft, das von den Betroffenen oft als stimulierend empfunden wird.

5. BDSM: Bondage und Sado-Masochismus

BDSM steht für eine Vielzahl von sexuellen Praktiken, die mit Fesseln (Bondage), Dominanz, Unterwerfung und Schmerz (Sado-Masochismus) zu tun haben. Psychologische Erklärung: BDSM basiert auf der Macht-Dynamik zwischen den beteiligten Partnern, bei der eine Person die Kontrolle übernimmt und die andere sich unterwirft. Es handelt sich um ein Spiel mit Vertrauen, Kontrolle und emotionalen Extremen.

6. Birching: Bestrafung mit Ästen

Beim Birching werden blätterlose Äste zu einem Bündel geformt, das zum Schlagen genutzt wird. Psychologische Erklärung: Wie viele andere Praktiken des BDSM, ist auch Birching ein Mittel zur körperlichen Bestrafung und symbolisiert die Macht des dominanten Partners. Der Schmerz, der durch das Birching entsteht, kann für den Empfangenden erregend sein und zugleich emotionale Erleichterung bieten.

7. Bodymodifikation: Veränderung des Körpers

Bodymodifikation umfasst gewollte Veränderungen am Körper, die oft aus ästhetischen oder sexuellen Gründen vorgenommen werden. Psychologische Erklärung: Körpermodifikationen können ein Ausdruck von Selbstbestimmung oder Körperkunst sein, oft verbunden mit dem Wunsch, die Kontrolle über den eigenen Körper zu behalten oder sich von sozialen Normen abzugrenzen. In einigen Fällen steht auch die Erhöhung sexueller Stimulation im Vordergrund.

8. Body Suspension: Aufhängen des Körpers

Body Suspension beschreibt das Aufhängen des Körpers an durch die Haut gepiercte Haken. Psychologische Erklärung: Diese Praktik erzeugt extreme körperliche und emotionale Empfindungen und wird oft als spirituelles oder transzendentes Erlebnis beschrieben. Die Mischung aus Schmerz, Euphorie und Grenzerfahrung kann intensive emotionale Reaktionen hervorrufen.

9. Bondage: Fesselung

Bondage ist eine Praktik innerhalb des BDSM, bei der die Bewegungsfreiheit eines Partners eingeschränkt wird. Psychologische Erklärung: Bondage ermöglicht es den Beteiligten, eine Dynamik von Macht und Kontrolle zu erleben, wobei der passive Partner seine Freiheit aufgibt und der dominante Partner die Kontrolle übernimmt. Dies verstärkt das Gefühl von Vertrauen und Hingabe.

10. Bootjob: Stimulation mit Stiefeln

Ein Bootjob beschreibt die sexuelle Stimulation eines Mannes durch das Reiben seines Penis mit einem Stiefel. Psychologische Erklärung: Der Bootjob gehört zu den Objektfetischen, bei denen bestimmte Kleidungsstücke, in diesem Fall Stiefel, eine zentrale Rolle für die Erregung spielen. Oft wird der Bootjob mit Machtfantasien und Dominanz in Verbindung gebracht.

11. Braces Fetisch: Lust an Zahnklammern

Der Braces Fetisch beschreibt die Vorliebe für Sexpartner mit Zahnklammern. Psychologische Erklärung: Dieser Fetisch kann auf den Reiz des Ungewöhnlichen und die Betonung der kindlichen oder jugendlichen Eigenschaften eines Partners zurückgeführt werden. Es handelt sich um eine Nischenform von Objektfetischismus, bei der spezifische Körpermodifikationen begehrt werden.

12. Branding: Bleibende Narben

Beim Branding wird ein Stück Metall erhitzt und auf die Haut gedrückt, um eine bleibende Narbe zu hinterlassen. Psychologische Erklärung: Branding ist eine Form der Bodymodifikation und kann ein Ausdruck von Dominanz und Besitz in BDSM-Beziehungen sein. Es stellt ein starkes Symbol der Hingabe dar, ähnlich wie Tätowierungen oder Piercings.

13. Brat und Brat Tamer: Spiel mit der Frechheit

Eine Brat ist eine freche und verspielte, aber unterwürfige Person, die im BDSM oft die Dominanz ihres Partners testet. Brat Tamer sind dominante Partner, die den Reiz darin sehen, Brats zu „bändigen“. Psychologische Erklärung: Dieses Spiel basiert auf einer spielerischen Macht-Dynamik, bei der der Versuch, Regeln zu brechen, Teil des Spiels ist. Es handelt sich um eine Variation des klassischen BDSM-Rollenverhältnisses, bei der Schelmigkeit und Dominanz eine zentrale Rolle spielen.

14. Breathplay: Atemkontrollspiele

Breathplay beschreibt Praktiken, bei denen die Atemzufuhr eines Partners während des sexuellen Höhepunkts eingeschränkt wird. Psychologische Erklärung: Durch das Atemkontrollspiel werden extreme körperliche Empfindungen und intensivere Orgasmen erreicht. Die Praxis erfordert jedoch großes Vertrauen und klare Grenzen, da sie auch mit Gefahren verbunden sein kann.

15. Brennessel-Fetisch: Stimulierung durch Schmerzen

Beim Brennessel-Fetisch werden Brennnesseln auf den Intimbereich gelegt oder der Penis damit eingerieben. Psychologische Erklärung: Die Reizung der Haut durch die Brennnesseln führt zu intensiven Schmerzen, die im BDSM-Kontext oft als Masochismus interpretiert werden. Wie bei anderen Schmerzfetischen wird auch hier der Schmerz als Quelle sexueller Lust betrachtet.

16. Bubble Butt: Attraktion durch körperliche Formen

Ein Bubble Butt beschreibt einen großen, runden Po. Psychologische Erklärung: Dieser Fetisch richtet sich auf spezifische körperliche Merkmale und gehört zu den sogenannten Körperfetischen, bei denen bestimmte Körperformen besonders begehrt werden.

17. Bukkake: Sperma als Fetisch

Beim Bukkake handelt es sich um eine Gruppensexpraktik, bei der mehrere Männer ihr Sperma auf den Körper einer Frau verteilen. Psychologische Erklärung: Bukkake beinhaltet Aspekte von Demütigung und Machtgefälle, da die Frau in eine passive Rolle gedrängt wird, während die Männer eine aktive und dominante Rolle übernehmen.


Psychologische Mechanismen hinter Fetischen (Teil B)

Auch in dieser Auswahl an Fetischen lassen sich verschiedene psychologische Grundmuster erkennen:

  1. Schmerz und Lust: Viele Fetische, wie Ballbusting oder Brennessel-Fetisch, basieren auf der Verknüpfung von Schmerz und Lust, wobei Schmerz als intensiver Stimulus sexuelle Erregung steigert.
  2. Macht und Kontrolle: BDSM, Bastonade und Breathplay verdeutlichen die zentrale Rolle von Macht-Dynamiken in vielen sexuellen Vorlieben, bei denen Kontrolle und Unterwerfung im Mittelpunkt stehen.
  3. Tabubruch: Praktiken wie Barebacking oder Bukkake betonen den Reiz des Tabubruchs und des Überschreitens gesellschaftlicher Normen, was eine zusätzliche sexuelle Erregung auslöst.
  4. Ästhetik und Objektfetischismus: Bei Fetischen wie Braces oder Bootjobs spielt die Faszination für bestimmte Objekte oder Körperteile eine entscheidende Rolle.

Die menschliche Psyche und sexuelle Vorlieben (Teil C)

In diesem Abschnitt wird eine Auswahl an Fetischen erläutert, die mit dem Buchstaben „C“ beginnen. Jeder Fetisch wird in seinem Kern beschrieben und durch psychologische Annahmen und Erklärungen ergänzt. Ziel ist es, die Vielfalt menschlicher Sexualität aufzuzeigen und dabei ein tieferes Verständnis für die zugrunde liegenden psychologischen Mechanismen zu entwickeln.


1. Caning: Körperliche Bestrafung

Caning ist die Praxis, jemanden mit einem Rohrstock oder einer Gerte zu schlagen, um Schmerz und Erregung zu kombinieren. Psychologische Erklärung: Diese Form der Bestrafung ist Teil des Sadomasochismus und des BDSM. Der Reiz kann durch das Machtgefälle entstehen, bei dem der dominante Partner Bestrafung ausübt und der submissive Partner Schmerz erfährt, was oft mit Lust verbunden wird.

2. Capnolagnia: Rauchfetisch

Capnolagnia ist das sexuelle Verlangen, Sex mit Rauchern zu haben oder Rauchfetischismus. Psychologische Erklärung: Der Fetisch kann sich auf den Geruchssinn stützen, bei dem der Geruch von Rauch mit sexueller Anziehung verknüpft wird. In vielen Fällen spielt auch das Rauchen selbst eine Rolle im Ritual der Verführung und sexuellen Stimulation.

3. Crossdresser: Erregung durch Frauenkleidung

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Crossdresser sind meist Männer, die Frauenkleidung tragen und dadurch sexuell erregt werden. Psychologische Erklärung: Dieser Fetisch kann Teil von Transvestitismus sein und wird oft mit dem Gender-Fluidität und Identitätsspiel in Verbindung gebracht. Durch das Tragen von Frauenkleidung wird eine Veränderung des Selbstbildes erreicht, die Erregung hervorrufen kann.

4. Cuckold: Lust am Zusehen

Ein Cuckold ist jemand, der es genießt, zuzusehen, wie der Partner Sex mit jemand anderem hat. Psychologische Erklärung: Der Fetisch basiert auf einer Kombination aus Machtverlust, Eifersucht und der Erregung durch Demütigung. Für viele Cuckolds ist der Verlust der Kontrolle ein zentrales Element der sexuellen Befriedigung.

5. Cardiophilie: Herzschlagfetisch

Cardiophilie ist das besondere Interesse am menschlichen Herzschlag. Menschen mit diesem Fetisch fühlen sich oft vom Klang oder den physischen Reaktionen des Herzens angezogen. Psychologische Erklärung: Dieser Fetisch gehört zum Partialismus, bei dem ein bestimmter Körperteil (in diesem Fall das Herz) erotisiert wird. Der Rhythmus des Herzschlags kann durch seine Regelmäßigkeit oder seine Beschleunigung in emotionalen oder sexuellen Momenten Erregung auslösen.

6. Caregiver: Fürsorgliche Dominanz

Ein Caregiver übernimmt in einer CG/L-Beziehung (Caregiver/Little) die Rolle des Versorgers. Psychologische Erklärung: Hier geht es um eine Beziehungsdynamik, bei der der Caregiver das Bedürfnis hat, seinen Partner zu umsorgen und zu schützen. Das Machtgefälle basiert nicht auf Bestrafung oder Kontrolle, sondern auf Fürsorge und Unterstützung.

7. CFNM: Bekleidete Frau, nackter Mann

CFNM (Clothed Female, Nude Male) beschreibt eine Fantasie, in der eine Frau bekleidet ist, während der Mann nackt ist und oft gedemütigt wird. Psychologische Erklärung: Der Reiz entsteht durch das Machtgefälle und die Verletzlichkeit des nackten Mannes im Vergleich zur bekleideten Frau, die Kontrolle und Dominanz ausübt.

8. Chronophilie: Vorliebe für spezifische Altersgruppen

Chronophilie ist der Sammelbegriff für Vorlieben, die sich auf bestimmte Altersgruppen richten, wie beispielsweise die Gerontophilie (sexuelle Anziehung zu älteren Menschen). Psychologische Erklärung: Diese Vorlieben basieren oft auf einer Kombination aus Erfahrungen in der Kindheit und dem sozialen Kontext, in dem bestimmte Altersgruppen als besonders attraktiv angesehen werden.

9. Chubby: Vorliebe für kurvige Frauen

Chubby bezeichnet eine sexuelle Vorliebe für mollige oder rundliche Frauen. Psychologische Erklärung: Dieser Fetisch ist Teil des Körperfetischismus, bei dem spezifische Körperformen erotisiert werden. Oft spielen gesellschaftliche Normen und die persönliche Attraktion für kurvige Körperformen eine Rolle.

10. Cisvestismus: Lust am Verkleiden

Cisvestismus beschreibt die Lust am Verkleiden, ohne dass es um eine Geschlechterrolle geht. Psychologische Erklärung: Das Verkleiden ermöglicht es den Beteiligten, in verschiedene Identitäten zu schlüpfen und neue Formen der Selbstwahrnehmung zu erleben, was oft mit sexueller Erregung einhergeht.

11. CNC (Consensual Non-Consent): Einvernehmlicher „Nicht-Einwilligungs“-Fetisch

CNC ist eine BDSM-Praktik, bei der beide Partner einvernehmlich so tun, als würde eine Person den Sex nicht wollen. Psychologische Erklärung: CNC basiert auf dem Konzept von Macht und Kontrolle, bei dem der scheinbare Verlust der Einwilligung zu intensiveren emotionalen und sexuellen Erfahrungen führt. Es erfordert ein hohes Maß an Vertrauen und Kommunikation zwischen den Partnern.

12. Cock and Ball Torture (CBT): Genitalfolter

CBT steht für die Folterung des Penis und der Hoden. Psychologische Erklärung: Diese Praktik gehört zum Masochismus, bei dem Schmerz im Genitalbereich als besonders intensiv und erregend erlebt wird. Wie bei anderen Formen des BDSM steht auch hier das Spiel mit Schmerz und Lust im Vordergrund.

13. Cocooning: Mumifizierung

Cocooning oder Mumifizierung beschreibt das Einwickeln des Körpers, oft bis zur vollständigen Bewegungsunfähigkeit. Psychologische Erklärung: Der Fetisch basiert auf dem Gefühl der totalen Hilflosigkeit und der Kontrolle durch den dominanten Partner. Der Verlust der Bewegungsfreiheit kann tiefe Entspannung oder Erregung hervorrufen, besonders bei Menschen, die auf intensive Kontrolle oder Berührungsreize reagieren.

14. Coulrophilie: Anziehung zu Clowns

Coulrophilie beschreibt die sexuelle Anziehung zu Clowns. Psychologische Erklärung: Diese Vorliebe kann auf die Verbindung von Humor und Sexualität oder die Faszination für das Verkleiden und die unkonventionelle Darstellung von Geschlecht und Identität zurückgeführt werden.

15. Cosplay: Verkleiden als fiktive Charaktere

Cosplay ist die Praxis, sich als Figuren aus Anime, Filmen oder Videospielen zu verkleiden. Psychologische Erklärung: Hierbei handelt es sich um eine Form des Rollenspiels, bei dem der Reiz durch die Flucht aus der Realität und das Eintauchen in eine fiktive Welt entsteht. Oft werden dabei sexuelle Fantasien in Verbindung mit den dargestellten Charakteren ausgelebt.

16. Crushing: Erniedrigung durch Zerdrücken

Crushing beschreibt die Praxis, bei der der dominante Partner Lebensmittel oder andere Gegenstände unter den Füßen zertritt, die der submissive Partner dann konsumiert. Psychologische Erklärung: Der Fetisch basiert auf Erniedrigung und dem Symbol der totalen Unterwerfung, bei dem der Submissive ausgedrückt wird, dass er „niedriger“ als die Gegenstände ist, die unter den Füßen der Dominanten zertreten werden.

17. Cuckbox: Foltergerät für CBT

Die Cuckbox ist ein Gerät, das bei CBT verwendet wird, um den Penis und die Hoden des Bottoms freizulegen und für schmerzhafte Stimulation durch den dominanten Partner zugänglich zu machen. Psychologische Erklärung: Diese Praxis kombiniert Elemente von Folter, Erniedrigung und totaler Kontrolle über den Körper des Submissiven.

18. Cunnilingus: Orale Stimulation

Cunnilingus beschreibt die orale Stimulation der weiblichen Genitalien. Psychologische Erklärung: Dieser weit verbreitete sexuelle Akt kann mit Verehrung und Hingabe verbunden sein, insbesondere in D/S-Dynamiken (Dominanz und Submission), bei denen der aktive Partner seine Aufmerksamkeit auf die Befriedigung des passiven Partners richtet.

19. Cutting: Körpermodifikation durch Schneiden

Cutting ist eine Form der Bodymodifikation, bei der Muster in die Haut geschnitten werden. Psychologische Erklärung: Wie bei anderen Formen der Bodymodifikation kann das Schneiden ein Symbol für Zugehörigkeit, Hingabe oder das Bedürfnis nach körperlicher Veränderung und Kontrolle über den eigenen Körper sein.


Psychologische Mechanismen hinter Fetischen (Teil C)

Auch bei diesen Fetischen spielen verschiedene psychologische Grundmuster eine Rolle:

  1. Macht und Kontrolle: Viele der beschriebenen Fetische, wie CNC, CBT oder Cuckold, basieren auf einem ausgeprägten Machtgefälle zwischen den Beteiligten.
  2. Schmerz und Lust: Praktiken wie Caning und

Die menschliche Psyche und sexuelle Vorlieben (Teil D)

Im folgenden Abschnitt befassen wir uns mit Fetischen und Vorlieben, die mit dem Buchstaben „D“ beginnen. Jeder Fetisch wird erklärt, und seine psychologischen Grundlagen werden dargestellt. Dies gibt einen tiefen Einblick in die Vielfalt menschlicher Sexualität und deren psychologische Mechanismen.


1. Damenwäscheträger (DWT): Männer in Frauenkleidung

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Damenwäscheträger (DWT) bezieht sich auf Männer, die gerne Damenslips, BHs, Strümpfe oder Korsetts tragen. Dies kann sowohl zur sexuellen Stimulation als auch zur persönlichen Wohlfühlfunktion dienen. Psychologische Erklärung: Dieser Fetisch kann zum Crossdressing gehören, bei dem Geschlechterrollen spielerisch hinterfragt werden. Oft ermöglicht das Tragen von Frauenkleidung das Erleben von Selbstakzeptanz oder das Ausleben verborgener Identitäten, ohne zwangsläufig den Wunsch nach Geschlechtsangleichung zu haben.

2. Dacryphilie: Erregung durch Tränen

Dacryphilie beschreibt den Fetisch, bei dem die Erregung durch das Weinen des Partners ausgelöst wird. Psychologische Erklärung: Dieser Fetisch kann auf eine empathische Reaktion auf Verletzlichkeit beruhen, bei der die Tränen des Partners als Ausdruck emotionaler Intensität empfunden werden. Es kann auch Aspekte von Macht und Kontrolle umfassen, da das Weinen als Zeichen von Unterwerfung oder Hingabe wahrgenommen wird.

3. Deep Throat: Tiefe orale Stimulation

Deep Throat bezeichnet eine Technik, bei der der Penis tief in den Rachen aufgenommen wird. Psychologische Erklärung: Diese Praktik erfordert Kontrolle über den Würgereflex und kann sowohl für den aktiven als auch den passiven Partner eine intensive sexuelle Erfahrung bieten. Die Herausforderung und die Hingabe können dabei eine Rolle spielen.

4. Degradee: Lust durch Erniedrigung

Ein Degradee ist eine Person, die durch Erniedrigung sexuell erregt wird. Psychologische Erklärung: Im BDSM-Kontext spielt Erniedrigung eine zentrale Rolle in der Dynamik von Macht und Kontrolle. Der Degradee genießt es, sich durch verbale oder physische Demütigung unterwürfig zu fühlen, was oft als emotional und sexuell befreiend erlebt wird.

5. Deliriumphilie: Erregung durch betrunken wirkende Partner

Deliriumphilie beschreibt die sexuelle Erregung durch Sex mit betrunkenen oder bewusstlosen Partnern, die ins Delirium fallen und leblos erscheinen. Psychologische Erklärung: Diese Vorliebe kann problematisch sein, da sie die Einwilligung und den ethischen Rahmen sexueller Interaktionen infrage stellt. Es ist wichtig, dass solche Handlungen in einem einvernehmlichen Kontext stattfinden, z.B. in Rollenspielen.

6. Demiromantisch: Romantische Anziehung durch emotionale Bindung

Ein demiromantischer Mensch verspürt romantische Anziehung nur, wenn eine starke emotionale Bindung aufgebaut wurde. Psychologische Erklärung: Diese Orientierung basiert auf dem Bedürfnis nach emotionaler Intimität als Voraussetzung für romantische Gefühle. Das Konzept unterstreicht die Bedeutung von Vertrauen und Tiefe in zwischenmenschlichen Beziehungen.

7. Demisexuell: Sexuelle Erregung durch emotionale Bindung

Demisexuelle Menschen verspüren nur dann sexuelle Erregung, wenn sie eine tiefe emotionale Bindung zu ihrem Partner haben. Psychologische Erklärung: Diese sexuelle Orientierung betont die Verbindung zwischen Emotion und Sexualität, wobei körperliche Anziehung allein nicht ausreicht, um sexuelles Interesse zu wecken.

8. Devotine: Erregung durch körperliche Andersartigkeit

Devotine bezeichnet Mädchen und Frauen, die körperliche Unterschiede als besonders erotisch empfinden. Psychologische Erklärung: Dieser Fetisch gehört zur Kategorie des Deformationsfetischismus, bei dem körperliche Besonderheiten wie Behinderungen oder Missbildungen als sexuell attraktiv wahrgenommen werden. Oft spielt das Bedürfnis nach Fürsorge und Dominanz eine Rolle.

9. Dendrophilie: Erregung durch Bäume

Dendrophilie beschreibt die sexuelle Erregung durch Bäume. Psychologische Erklärung: Dieser Fetisch fällt unter die Objektsexualität, bei der Menschen eine sexuelle Bindung zu nicht-menschlichen Objekten entwickeln. Bäume können aufgrund ihrer Symbolik der Stärke und Stabilität erotisch wirken, und einige Menschen empfinden die Berührung von Baumrinde als stimulierend.

10. Dippoldismus: Beobachten von BDSM-Sex

Dippoldismus bezeichnet den Fetisch, ein SM-Pärchen beim Sex zu beobachten. Psychologische Erklärung: Dieser Voyeurismus ist eng mit dem Exhibitionismus verbunden, bei dem der Reiz im passiven Konsum erotischer Handlungen anderer liegt. Dies kann das Gefühl der Machtlosigkeit und Erregung durch das Zuschauen intensivieren.

11. Dirty Talk: Sexuelle Erregung durch obszöne Sprache

Dirty Talk bezeichnet das Verwenden von obszöner Sprache während des sexuellen Aktes. Psychologische Erklärung: Verbal aggressive oder vulgäre Sprache kann das Spannungsverhältnis zwischen Kontrolle und Hingabe verstärken. In BDSM-Situationen wird Dirty Talk oft genutzt, um Machtverhältnisse zu untermauern oder Erniedrigung zu verstärken.

12. Domina (Dominatrix): Dominante Frau im BDSM

Eine Domina oder Dominatrix ist eine Frau, die in einer BDSM-Beziehung die dominante Rolle einnimmt. Psychologische Erklärung: Diese Rolle ist eng mit dem Machtgefälle im BDSM verbunden. Dominas können sowohl physisch als auch psychisch dominieren, indem sie Strafen ausführen, Regeln aufstellen oder sexuelle Handlungen kontrollieren. Der Reiz für die Domina besteht oft in der Ermächtigung und der Kontrolle über den submissiven Partner.


Psychologische Mechanismen hinter Fetischen (Teil D)

Die in diesem Abschnitt beschriebenen Fetische lassen sich auf verschiedene psychologische Mechanismen zurückführen:

  1. Macht und Kontrolle: Viele der beschriebenen Vorlieben, wie Degradee oder Domina, basieren auf der Dynamik von Macht und Unterwerfung, bei der eine Person Kontrolle ausübt und die andere sich hingibt.
  2. Emotionale Bindung: Bei Fetischen wie Demisexuell oder Demiromantisch steht die Bedeutung von emotionaler Intimität und Vertrauen im Vordergrund.
  3. Erniedrigung und Scham: Fetische wie Dacryphilie und Dirty Talk betonen die psychologische Erregung durch Erniedrigung und das Überschreiten von Tabus.
  4. Objektsexualität: Dendrophilie ist ein Beispiel für Objektsexualität, bei der Menschen eine tiefe emotionale oder sexuelle Bindung zu unbelebten Objekten entwickeln.

Schlussfolgerung

Dieser Abschnitt verdeutlicht, dass Fetische Ausdruck tief verwurzelter psychologischer Bedürfnisse und Fantasien sind. Sie basieren häufig auf Machtstrukturen, emotionaler Bindung oder dem Wunsch nach Kontrolle und Unterwerfung.

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